Lohnt sich eine Solaranlage beim Hausumbau?

Lohnt sich eine Solaranlage beim Hausumbau? Wirtschaftlichkeit und Fördermöglichkeiten im Überblick

Ein Hausumbau ist oft der perfekte Zeitpunkt, um nachhaltige Technologien zu integrieren – allen voran eine Solaranlage. Doch bevor man sich für die Installation entscheidet, stellt sich die zentrale Frage: Lohnt sich die Investition wirklich? In diesem Beitrag betrachten wir die wirtschaftlichen Vorteile, Fördermöglichkeiten und die langfristige Ersparnis durch Photovoltaiksysteme beim Umbau eines Hauses.

1. Die Kombination von Hausumbau und Solarinvestition – sinnvoll und effizient

Ein Umbau ist der ideale Zeitpunkt für größere Eingriffe in die Gebäudetechnik. Das Dach wird möglicherweise ohnehin saniert oder energetisch verbessert – was liegt da näher, als in diesem Zuge gleich Solarmodule zu installieren?

Vorteile bei einem Umbau:

  • Dachflächen können gleich richtig ausgerichtet und vorbereitet werden.
  • Verkabelung und Technik (z. B. Batteriespeicher, Wechselrichter) lassen sich besser integrieren.
  • Synergien mit weiteren Maßnahmen wie Dämmung, Fenster- oder Heizungsmodernisierung sorgen für zusätzliche Effizienzgewinne.

Durch die Verbindung mit ohnehin anstehenden Bauarbeiten sinken die zusätzlichen Installationskosten für eine Solaranlage erheblich – man spart also gleich doppelt.

2. Kosten-Nutzen-Rechnung: Was kostet eine Solaranlage – und was bringt sie ein?

Die Anschaffungskosten für eine Photovoltaikanlage liegen im Schnitt zwischen 1.200 und 1.800 Euro pro installiertem Kilowattpeak (kWp). Eine gängige Anlage mit rund 8 kWp kostet damit ca. 10.000–14.000 Euro, je nach Hersteller, Installateur und regionalen Gegebenheiten.

Dazu kommen eventuell:

  • Stromspeicher: ca. 7.000–10.000 Euro
  • Installation und technische Anpassungen: je nach Aufwand

Demgegenüber stehen jährliche Einsparungen beim Strombezug, da ein großer Teil des erzeugten Stroms selbst verbraucht wird. Je nach Haushaltsgröße und Verbrauch können so 500–1.000 Euro pro Jahr an Stromkosten entfallen. Zusätzlich wird überschüssiger Strom ins öffentliche Netz eingespeist – dafür gibt es die sogenannte Einspeisevergütung (aktuell rund 8–9 Cent/kWh bei Anlagen bis 10 kWp, Stand 2025).

Amortisationszeit:
Je nach Förderungen, Eigenverbrauchsanteil und Strompreissteigerung liegt die Amortisationsdauer einer Solaranlage meist zwischen 10 und 15 Jahren – bei einer Lebensdauer von 25–30 Jahren eine lohnende Investition.

3. Fördermöglichkeiten – Solartechnik clever finanzieren

Gerade beim Umbau sind Förderungen ein wichtiger Faktor zur wirtschaftlichen Einschätzung. In Deutschland gibt es mehrere Programme, die entweder direkt bezuschussen oder besonders günstige Kredite anbieten.

KfW-Förderung

Die KfW-Bank (Kreditanstalt für Wiederaufbau) bietet verschiedene Programme für energieeffizientes Bauen und Sanieren. Für Solaranlagen ist insbesondere das Programm KfW 270 – Erneuerbare Energien – Standard relevant. Hier gibt es zinsgünstige Darlehen für Photovoltaik, Batteriespeicher und ergänzende Technik.

BAFA-Zuschüsse

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert aktuell vor allem Wärmepumpen und Heiztechnik – in Kombination mit einer Solaranlage kann es jedoch indirekte Vorteile geben, etwa durch eine intelligent vernetzte Steuerung der Energieflüsse.

Regionale Programme und Steuervergünstigungen

Viele Bundesländer und Kommunen bieten zusätzliche Zuschüsse oder Förderprogramme an. In Berlin etwa gibt es das Förderprogramm „SolarPLUS“. Zudem gilt: Kleine Photovoltaikanlagen bis 30 kWp sind seit 2023 von der Umsatzsteuer und der Einkommensteuer befreit – ein zusätzlicher finanzieller Vorteil.

4. Einspeisevergütung vs. Eigenverbrauch – Was lohnt sich mehr?

Früher war das Ziel einer Solaranlage meist, möglichst viel Strom einzuspeisen – heute ist es genau umgekehrt. Der selbst genutzte Strom spart die teuren Bezugskosten (aktuell ca. 35–40 Cent/kWh) und ist damit deutlich wertvoller als die Einspeisevergütung (nur etwa 8–9 Cent/kWh).

Tipp: Mit einem Stromspeicher kann der Eigenverbrauchsanteil auf bis zu 60–80 % gesteigert werden – das verbessert die Wirtschaftlichkeit erheblich, ist aber mit zusätzlichen Investitionen verbunden.

5. Umweltaspekt und Immobilienwert

Neben der reinen Wirtschaftlichkeit spielt auch der Umweltgedanke eine Rolle: Eine durchschnittliche Solaranlage spart pro Jahr mehrere Tonnen CO₂ ein – ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz.

Darüber hinaus steigert eine Solaranlage in der Regel auch den Wert der Immobilie. Gerade für junge Käufergenerationen wird Nachhaltigkeit immer wichtiger – eine moderne Energieversorgung kann beim späteren Verkauf ein echter Pluspunkt sein.

Fazit: Wann lohnt sich eine Solaranlage beim Hausumbau?

Eine Photovoltaikanlage beim Hausumbau zu integrieren, lohnt sich in den meisten Fällen langfristig – sowohl finanziell als auch ökologisch. Wer die Chance nutzt, bereits bei der Planung die Installation mitzudenken, profitiert von niedrigeren Zusatzkosten und einem besseren energetischen Gesamtkonzept.

Empfehlung für Eigentümer:

  • Lassen Sie sich frühzeitig fachlich beraten, z. B. durch Energieberater oder Solartechnik-Fachbetriebe.
  • Prüfen Sie regionale Fördermöglichkeitenzusätzlich zu KfW-Programmen.
  • Kalkulieren Sie Eigenverbrauch und Amortisation – besonders wenn ein Speicher eingeplant ist.
  • Denken Sie an den langfristigen Mehrwert: geringere Betriebskosten, höhere Unabhängigkeit und steigender Immobilienwert.

Wenn Umbau und Energiewende zusammen gedacht werden, wird aus der Investition in eine Solaranlage ein Gewinn – für den Geldbeutel, die Umwelt und das Zuhause von morgen. Unten können Sie weiterhin eine Checkliste für Ihren Umbau finden.

Checkliste:

 Vor dem Umbau planen

Dachfläche prüfen: Neigung, Ausrichtung (ideal: Süd oder Südwest), Schattenwurf durch Bäume, Nachbarhäuser oder Kamine?

Statik klären: Ist das Dach für die Last von Solarmodulen geeignet?

Energiebedarf ermitteln: Stromverbrauch der letzten Jahre analysieren – lohnt sich Eigenverbrauch?

Zukunftsplanung einbeziehen: Wird bald ein E-Auto, Wärmepumpe oder ein Homeoffice geplant?

Wirtschaftlichkeit & Finanzierung

Kosten kalkulieren: Anschaffungskosten für PV-Anlage + ggf. Speicher, Wechselrichter, Montagesysteme

Angebote einholen: Vergleich von mehreren Fachbetrieben in deiner Region

Fördermittel prüfen:

  • KfW-Programme (z. B. KfW 270)
  • BAFA-Förderungen (indirekt, z. B. bei Heizungsmodernisierung)
  • Regionale Zuschüsse (Land/Bund/Stadt)

Steuerliche Vorteile prüfen: Umsatzsteuerbefreiung, Einkommensteuerbefreiung (bei <30 kWp)

Technische Umsetzung

Eigenverbrauch optimieren: Bedarfsgerechte Anlagengröße planen

Stromspeicher abwägen: Lohnt sich ein Batteriespeicher in deinem Fall?

Anschluss ans Stromnetz planen: Netzanmeldung beim Energieversorger erforderlich

Smart-Home-Anbindung prüfen: Energiemanagementsystem für Effizienzgewinne?

Dokumentation & rechtliche Themen

Netzbetreiber informieren: Anmeldung der Anlage vor Inbetriebnahme

Marktstammdatenregister: Pflicht-Eintrag nach Inbetriebnahme

Versicherungen prüfen: Gebäudeversicherung anpassen, ggf. spezielle PV-Versicherung abschließen

Wartung und Service klären: Regelmäßige Kontrolle & Reinigung organisieren

Nach dem Umbau

Monitoring einrichten: Überwachung der Stromerzeugung per App oder Online-Portal

Stromverbrauch anpassen: Geräte tagsüber nutzen, um Eigenverbrauch zu maximieren

Erträge kontrollieren: Jährliche Auswertung und ggf. Nachjustieren

Langfristig profitieren: Amortisation regelmäßig überprüfen, Rücklagen für spätere Instandhaltung bilden

Disclaimer: Hinweis: Dieser Beitrag spiegelt den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wider. Eine laufende Aktualisierung erfolgt nicht. Änderungen in Rechtsprechung, Markt oder Gesetzgebung bleiben vorbehalten.

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