Wärmepumpe beim Hausumbau: Lohnt sich der Wechsel wirklich?

Im Zuge steigender Energiepreise, wachsendem Umweltbewusstsein und ambitionierter Klimaziele fragen sich viele Hausbesitzer, ob sich beim Umbau der Umstieg auf eine Wärmepumpe wirklich lohnt. Alte Öl- und Gasheizungen gelten zunehmend als Auslaufmodelle – aber ist die Wärmepumpe tatsächlich die bessere Lösung?

In diesem Artikel vergleichen wir klassische Heizsysteme mit modernen Wärmepumpen, analysieren das Einsparpotenzial bei Energie- und Heizkosten, betrachten Umweltaspekte und werfen einen Blick auf die Wirtschaftlichkeit des Wechsels.

Klassische Heizsysteme vs. Wärmepumpe – Ein Vergleich

Traditionelle Heizsysteme wie Gas- oder Ölheizungen basieren auf der Verbrennung fossiler Energieträger. Sie sind oft günstig in der Anschaffung, dafür aber teuer im laufenden Betrieb – besonders bei schwankenden oder steigenden Energiepreisen. Auch Pelletheizungen und Fernwärme sind Alternativen, bringen jedoch ihre eigenen Herausforderungen mit.

Die Wärmepumpe dagegen nutzt Umweltwärme – aus der Luft, dem Boden oder dem Grundwasser – um Wohnräume zu beheizen und Warmwasser zu erzeugen. Das System benötigt zwar Strom für den Betrieb, erzeugt jedoch ein Vielfaches an Heizenergie aus jeder Kilowattstunde Strom – mit einem Wirkungsgrad von über 300 % (COP > 3).

Vorteile der Wärmepumpe:

  • Keine fossilen Brennstoffe nötig
  • Niedrige Betriebskosten(besonders bei Kombination mit PV-Anlage)
  • Klimafreundlich und emissionsarm
  • Förderfähig durch KfW und BAFA
  • Wartungsarm im Vergleich zu Gas-/Öl-Heizungen

Einsparpotenzial bei Energie- und Heizkosten

Ein zentraler Vorteil der Wärmepumpe ist das langfristige Einsparpotenzial bei den Heizkosten. Besonders in Zeiten steigender Gas- und Ölpreise rechnet sich die Investition schneller als früher.

Beispielrechnung:

Ein durchschnittlicher Haushalt mit einem Verbrauch von 20.000 kWh Wärme pro Jahr zahlt bei einer Gasheizung (mit einem Preis von 12 Cent/kWh) rund 2.400 € jährlich. Eine Wärmepumpe mit einem COP von 3 benötigt für die gleiche Heizleistung nur ca. 6.700 kWh Strom. Selbst bei einem Strompreis von 30 Cent/kWh wären das rund 2.010 € jährlich – und bei eigenem Solarstrom sinken diese Kosten noch weiter.

Hinzu kommt, dass Wärmepumpen mit niedrigen Vorlauftemperaturen besonders effizient arbeiten – idealerweise in Kombination mit Flächenheizungen (z. B. Fußbodenheizung).

Umwelteffekte & CO₂-Reduktion

Ein Haus, das mit einer Wärmepumpe beheizt wird, spart jährlich mehrere Tonnen CO₂ ein. Im Vergleich zu einem alten Ölkessel sind das im Schnitt etwa 3–4 Tonnen CO₂ weniger – jedes Jahr. Bei einem Strommix, der zunehmend aus erneuerbaren Quellen gespeist wird, verbessert sich die Klimabilanz zusätzlich.

Wird die Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage kombiniert, kann die CO₂-Bilanz sogar nahezu auf null sinken. Damit wird die Wärmepumpe nicht nur zur klimafreundlichen Lösung, sondern auch zu einem wichtigen Baustein der eigenen Energieunabhängigkeit.

Wirtschaftlichkeitsrechnung & Amortisation

Natürlich ist der Umstieg auf eine Wärmepumpe zunächst mit höheren Investitionskosten verbunden. Je nach Art der Wärmepumpe (Luft-, Erd- oder Wasserwärme) und baulichen Voraussetzungen liegen die Kosten zwischen 15.000 und 35.000 Euro inklusive Einbau.

Förderungen helfen:

Das BAFA bezuschusst aktuell bis zu 70 % der förderfähigen Kosten im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) – insbesondere, wenn eine alte fossile Heizung ersetzt wird.

Amortisationszeit:

Durch Einsparungen bei den Betriebskosten und staatliche Fördermittel amortisiert sich eine Wärmepumpe je nach Ausgangslage nach etwa 8–12 Jahren – in vielen Fällen auch früher, insbesondere wenn die Energiepreise weiterhin steigen.

Wichtig ist dabei: Die Wirtschaftlichkeit hängt stark vom Zustand des Gebäudes ab. Eine gute Dämmung und passende Heizkörper oder Flächenheizung sind entscheidend für den effizienten Betrieb.

Fazit: Wann lohnt sich die Wärmepumpe beim Umbau?

Eine Wärmepumpe lohnt sich vor allem dann, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:

  • Die Immobilie ist gut oder wird energetisch saniert.
  • Niedrigtemperaturheizungen (z. B. Fußbodenheizung) sind vorhanden oder geplant.
  • Es bestehen Fördermöglichkeiten durch BAFA/KfW.
  • Die Stromkosten können durch PV-Anlage reduziert werden.

Auch in älteren Bestandsgebäuden kann sich der Umstieg lohnen – insbesondere im Rahmen einer umfassenden Sanierung, bei der Dämmung, Fenster und Heiztechnik gemeinsam verbessert werden.

Tipp für Hausbesitzer: Ganzheitlich planen

Wer über den Einbau einer Wärmepumpe im Zuge eines Hausumbaus nachdenkt, sollte nicht nur die Heiztechnik, sondern das gesamte energetische Konzept betrachten. Die beste Wärmepumpe bringt wenig, wenn die Wärme durch ungedämmte Wände, veraltete Fenster oder undichte Türen entweicht.

Ein Energieberater kann hier wertvolle Unterstützung leisten – auch für die Beantragung von Fördermitteln.

Disclaimer: Hinweis: Dieser Beitrag spiegelt den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wider. Eine laufende Aktualisierung erfolgt nicht. Änderungen in Rechtsprechung, Markt oder Gesetzgebung bleiben vorbehalten.

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